10.12.2019
Am 5. Dezember fand in der Stadtbibliothek Malchin ein Erzählcafé statt. Ein bisschen war es wie in New Orleans, als sich ein Publikum in einem alten Schuppen um die Musiker drängte, um ihre Musik, aber auch deren Geschichten zu hören – die Impulsgeber für Erzählcafés, die in den 90er Jahren in Europa populär wurden.
In Malchin ging es an diesem Abend um eine andere Kunst, die ganz verschiedene Künste vereint: Circus. Die Brüder Maik und Markus Fischer aus Malchin erzählten vom Circusleben hinter der Manege. Der Circus, wie es unter den Reisenden heißt (Zirkus ist die populäre Schreibweise), fasziniert sie seit ihrer Kindheit. Seither bauen sie das Chapiteau (das Circuszelt), die Ställe, die Bühnenelemente in verschiedenen Circussen in Mecklenburg-Vorpommern auf und sind Teil einer Circus-Familie geworden. Sie erzählten von der Faszination mit den eigenen Händen etwas zu schaffen, abends draußen vor dem beleuchteten Circuszelt zu sitzen, von der Solidarität unter den Reisenden, aber auch von der Schwierigkeit für Circusse zu überleben, denn Circus ist nicht als eigene Kunstform anerkannt, so wie das Theater. Die Brüder Fischer sind zeitweise Reisende, zeitweise Private, ein besonderes Leben in das wir an diesem Abend durch ihre Geschichten und Anekdoten, die eine Vielfalt des Circus zeigten, eintauchen durften.
Das nächste Erzählcafé wird am 14. Januar 2020 in der Stadtbibliothek Malchin stattfinden. Die Artistin Nancy Ortmann wird über ihr Aufwachsen, Leben und Arbeiten beim Circus Barlay erzählen. Interessierte sind herzlich dazu eingeladen bei Kaffee, Kuchen und Wein zuzuhören und eigene Geschichten vom Circus zu erzählen. Die Erzählcafés sind Teil des „Zirkusfest. Mit offenen Augen von der Zukunft träumen“.
Weitere geplante Veranstaltungen des “Zirkusfest”:
- drei weitere Erzählcafés mit Reisenden im Januar, Februar und März
- Filmreihe “Circus” im Kino Malchin
- großes Abschlussfest im Herbst 2020
Kontakt: hieber@projekthof-karnitz.de