Malchin bräuchte eine Universität

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Jugendliche erforschten über eine Interviewreihe mit sich selbst und Macher*innen  aus Malchin und seinen Dörfern die Vorstellungen und Zukunftsbilder der verschiedenen Personen aus unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen.

Herausgekommen ist ein Videoclip, der sich sehen lassen kann:

 

Wir lernten aus – soziologischer Perspektive – wunderbare Vorstellungen und Zukunftsbilder von verschiedensten Personen kennen und wie man daraus Imagematerial für das Stadtmarketing von Malchin machen kann – also einen Videoclip, in dem wir auch selbst Akteur*innen sind.

Laufzeit: 07/2016 – 10/2016
Gefördert über das Programm “Kultur macht stark” des BMBF, Im Auftrag des Kreisjugendrings Mecklenburgische Seenplatte
Lokale Bündnisspartner: Kreisjugendring Mecklenburgische Seenplatte, KMGNE, Siegfried Marcus Schule Malchin

Weitere Informationen
Ansprechpartner*in: Anne Mette

Erben des Fortschritts

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2014 wurde in der Werkstatt Doku-Art der Internationalen Sommeruniversität mit der Regisseurin und Fotografin Sarah Sandring der Prototyp der Porträtreihe ‚Erben des Fortschritts‘ entwickelt. 2016 wurden drei Portraitreihen zusammengeführt und der Öffentlichkeit präsentieren.

Die Werkstatt Doku-Art ist ein dokumentarisches Kunstprojekt, in dem Bürger*innen in Mecklenburg-Vorpommern von sich erzählen, ein Kunstprojekt, das Identität (an)stiftet.
Sie erproben eine neue Dimension sozial-ökologischer, -ökonomischer und soziokultureller Auseinandersetzung, die die Bevölkerung als Träger von Gegenwart und Zukunft integriert, künstlerisch anspruchsvoll ist, alte und neue Medien verbindet und das Leben in seiner Vielschichtigkeit widerspiegelt – direkt, humorvoll, unverblümt. Es ging darum, Geschichten und Menschen an Orten spürbar zu machen, die gemeinhin den Stempel kulturellen Aderlasses tragen: Das Wegbrechen gesellschaftlicher Strukturen, der Wandel in Wirtschaft und Landwirtschaft, die Klimafolgen konfrontieren die Bewohner*innen mit Umbrüchen. Signalisieren sie nur Zerfall, oder steckt in ihnen auch das Potential, neue Wege zu erkunden? Die Werkstatt Doku-Art setzte auf die Kraft des Erinnerns und des Teilens von Erlebnissen beim Geschichten Erzählen, um daraus gemeinsam Zukunft zu gestalten.

Erben des Fortschritts, zum Download als pdf, 15 MB

Erben des Fortschritts, Fotogalerie

Hierbei wurden insbesondere Gruppen angesprochen, deren Sichtweisen normalerweise nicht vertreten sind, Sichtweisen von Zugezogenen, Landwirten, Radiomacher*innen, aber auch von Visionär*innen und Macher*innen. Die Vielzahl der Sichtweisen bildeten die Stärke des Gesamtprojektes.

Die Portraitreihen haben einen dokumentarischen Ansatz und sind eine Mischform aus Fotografie, Schrift/ Illustration. Ein Portrait setzt sich aus mehreren Bildern zusammen (Triptychen). Einzelbilder von Menschen werden eingebettet in die porträtierten Räume. Illustrierte Zitate der Menschen stellen grafische verbindende Elemente und inhaltliche Erweiterungen der Portraits dar.

Ziel und Wirkung ist, durch eine großformatige Ausstellung und eines Ausstellungskataloges mit Erwartungen zu brechen, wie Kunst entsteht und wo sie wahrgenommen wird – durch Nutzung des öffentlichen Raumes. Durch Zusammenarbeit mit Dörfern (Gessin, Bollewick, Neukalen) und Kommunen (Malchin und Waren) und dem großformatigen Ausstellen der Arbeiten vor Ort, wird Kunst und Kultur nicht nur zu Menschen gebracht, die Kunst sonst wenig Interesse schenken, sondern sie wurden sogar um Teilhabe gebeten. Es ist auch eine Chance für Auswärtige, über sie zu lernen. Ziel ist die Selbststärkung einer Region durch aktive Auseinandersetzung mit dem aktuellen Zustand. Das Projekt macht Leben, Natur und Kultur, Geschichte und Wandel sichtbar, zelebriert sie, nimmt sie ernst.

Der Modellcharakter für die Regionen in MV liegt in seinem partizipativen Ansatz, seiner Großflächigkeit und ‚Umnutzung’ des öffentlichen Raums. Sicher ist, die Region ist gefüllt mit interessanten Lebenswegen und neuen Ideen, die stellvertretend sind für viele ländliche Regionen weltweit. Wie oft berichten aber nur fremde Stimmen über den „ländlichen Raum“, statt direkt aus ihm ‚heraussprechen zu lassen’? In den vorliegenden Portraitreihen erzählten Menschen über ihr Leben, ließen sich fotografieren und ihre Geschichten ans Licht holen. Nun wollen wir den Geschichten Raum geben und zeigen, dass Kunst nicht distanziert in Galerien oder Museen existieren muss. Es vereinnahmt öffentlichen Raum für Nicht-Kommerz, es setzt eigene Themen in sozialen Netzen. Man sieht Geschichten dort, wo sie passieren. Das entwickelt eine ganz eigene Kraft. Die Landschaft kommentiert die Arbeiten und andersherum. Die ‚Begegnungen’ mit den Geschichten überraschen. Die Großflächigkeit schafft Event-Charakter. Nicht die Problemzone „ländlicher Raum“ steht im Mittelpunkt, sondern der zivilisatorische Reichtum und das Potential der Begegnung. Schmerz, Angst und Verlust, die die Menschen hier bisweilen empfinden, klingt an.

Laufzeit: 01/2016 – 12/2018
Gefördert durch das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie M-V, Landeslehrstätte für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung (LLS).

Weitere Informationen
Ansprechpartner*in: Martina Zienert