Nachbarschaftlich international

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Am 01.08. besuchte uns eine Gruppe junger Erwachsener aus Tansania zusammen mit ihren Freund*innen und Kolleg*innen unserer Partnereinrichtung Power On. Während ihrem internationalen Austausch besuchten sie die Mecklenburgische Schweiz, um über klimaschonende Landwirtschaft und Klimabildung in Deutschland zu erfahren …

15.08.2019

Am 01.08. besuchte uns eine Gruppe junger Erwachsener aus Tansania zusammen mit ihren Freund*innen und Kolleg*innen unserer Partnereinrichtung Power On.

Während ihrem internationalen Austausch besuchten sie die Mecklenburgische Schweiz, um über klimaschonende Landwirtschaft und Klimabildung in Deutschland zu erfahren.

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Erfurter Studierende zu Gast

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08.08.2019

Vom 2.-4.8. besuchten Studierende aus Erfurt den Projekthof um sich über entwicklungspolitische Fragen im ländlichen Raum auszutauschen.

Themen waren u.a. Welche Funktionen haben in der Zukunft Dörfer und wie sichern sie die Daseinsvorsorge? Welche Bildung und welche Lernkulturen sind für “globale Lernstrategien” passgerecht? Welche Phänomene alltagsrassistischer Verhaltensformen belasten die Integration von Migrant*innen und Fremden?

Zudem legten sie Hand an bei der Vorbereitung von Fundamenten und bei der Erprobung von Rezepten für eine SDG-Küche.

Gesundheit, Teilhabe und Klima

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Land in Sicht – dies war der Titel der diesjährigen Satellitenveranstaltung des Kooperationsverbundes “Gesundheitliche Chancengleichheit”. Auf der Tagung zu ländlichen Räumen am 13. März 2019 an der Technischen Universität Berlin standen Orte der Begegnung im Mittelpunkt. Wir vom Projekthof …

07.08.2019

Gesundheit, Teilhabe und Klima

Land in Sicht – dies war der Titel der diesjährigen Satellitenveranstaltung des Kooperationsverbundes “Gesundheitliche Chancengleichheit”. Auf der Tagung zu ländlichen Räumen am 13. März 2019 an der Technischen Universität Berlin standen Orte der Begegnung im Mittelpunkt. Wir vom Projekthof Karnitz e.V. und KMGNE waren auch dabei und stellten das Jugendkreativfestival und unsere Arbeit am Projekthof vor.

Es ging um Nachbarschaften, Orte der Begegnung, Daseinsvorsorge, Engagement junger Menschen, sowie kleiner und großer Initiativen in ländlichen Räumen, die dort wo vermeintlich wenig geht, Erstaunliches auf die Beine stellen. Der Themenfokus wurde möglich, indem Gesundheit nicht nur physisch, sondern vielmehr psychisch und sozial(-räumlich) diskutiert wurde.

Der Mensch als homo socius, der Mensch als Gefährte ist ein “gesunder” Mensch

Die Hauptthese der Konferenz lautete: Wenn wir Räume schaffen, in denen sich Menschen solidarisch begegnen können, trägt dies zum gesundheitlichen Wohlergehen der Menschen bei. Von den kleinen Zellen der Begegnung aus können beständige Sozial- und Kulturräume entstehen, die den ländlichen Raum beleben und zum “bürgerschaftlichen Wohlergehen” beitragen. Wenn diese Orte der Begegnung dann noch in eine kommunale Gesamtstrategie integriert werden, können sie Menschen und die Gesellschaft nachhaltig stärken.

Gesundheitliche Chancengleichheit als entwicklungspolitisches Ziel

Als entwicklungspolitischer Auftrag bedeutet dies, die Chancen zu einer gesundheitlichen Entwicklung anzugleichen. Dies meint zum einen den Ausbau der allgemeinen Gesundheitsversorgung und -prävention im ländlichen Raum, also den gesundheitlichen Bereich der Daseinsvorsorge, z.B. Ärzte, Apotheken, Sucht- und Krisenberatung. Eine “Gute Gesundheitsversorgung” ist ein entwicklungspolitisches Ziel der AGENDA 2030 (Sustainable Development Goal 3, kurz SDG).

Zur Chancengleichheit gehört nicht nur der strukturelle Zugang, sondern auch, dass Menschen ein selbstbestimmtes Leben, unabhängig von Diskriminierung durch Armut, Alter, Behinderung, Herkunft führen können. Auch dies fordert ein Nachhaltigkeitsziel: Bis 2030 sollen “alle Menschen zur Selbstbestimmung befähigt sein und ihre soziale, wirtschaftliche und politische Teilhabe soll gefördert werden” (SDG 10, Ungleichheit verringern).

Umweltgerechtigkeit in sozial benachteiligten Räumen

Im Hinblick auf die Klimakrise kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu: Die Verknüpfung von Umweltgerechtigkeit und Gesundheit. Dieser Zugang war nicht Teil der Konferenz, wird jedoch in einer Debatte um eine gesundheitliche Chancengleichheit zunehmend an Relevanz gewinnen.

“Umweltgerechtigkeit zielt darauf ab, eine Konzentration gesundheitsrelevanter Umweltbelastungen wie Lärm oder Schadstoffe in der Luft in sozial benachteiligten Quartieren und Wohnlagen zu vermeiden oder abzubauen sowie ihren Bewohnerinnen und Bewohnern den Zugang zu gesundheitsbezogenen Umweltressourcen – dazu gehören Grün- und Freiflächen – zu ermöglichen.” (Deutsches Institut für Urbanistik)

Dazu gehört auch Wasser. Während in Deutschland die Dürre bisher vor allem die Binnenschifffahrt oder die Kühlung von Kraftwerken betrifft und es bislang in nur wenigen Kommunen Verteilungsdiskussionen um Wasser gibt (Tendenz steigend), wird in Kapstadt das Trinkwasser mit den Tanklastern zu den Durstenden gebracht (anderorts gelingt nicht mal das), gibt es in Israel politische Verteilungskämpfe um die überlebenswichtige Ressource Wasser.

Die Debatte um Umweltgerechtigkeit weist auf ein Gefälle hin, das zwischen Nord und Süd und zwischen arm und reich, Stadt und Land verläuft. Was das nun für den ländlichen Raum des globalen Nordens, genauer Ostdeutschlands bedeutet, ahnen wir bereits, wenn wir aktuelle Entwicklungen betrachten: prekäre Daseinsvorsorge, Monokulturen und Pestizide in der Landwirtschaft und sterile Privatgärten, fehlende resiliente Strukturen für den Umgang mit der Klimakrise.

Gesundheit braucht Klimagerechtigkeit

Noch deutlicher macht das die Gruppe der Kritischen Mediziner*innen in Deutschland. Auf dem diesjährigen Klimacamp im Rheinland wird es eine Konferenz zu “Health&Climate Justice” mit dem Motto “Brücken bauen” geben. Kritische Mediziner*innen kommen zusammen, um Gesundheitsaktivismus in die Debatte um Klimagerechtigkeit (als normatives politisches Konzept) zu integrieren. In der Ankündigung wird die Forderung nach mehr Begegnungsräumen laut und einem Gesellschaftswandel, der bereits im Kleinen erfahrbar ist. Eine konkrete Position zu Gesundheit und Klimagerechtigkeit gaben die Aktivist*innen bereits im letzten Jahr in dem Papier “Gesundheit braucht Klimagerechtigkeit“. Dort schreiben sie: “um einen gesellschaftlichen Wandel möglich zu machen, wollen wir – Menschen die auf unterschiedliche Weise im Gesundheitssektor tätig sind – die realen Risiken und Folgen des Klimawandels kommunizieren.”

Für die entwicklungspolitische Debatte im Inland bedeutet dies, dass die Entwicklung zu einem “Guten Leben” (Buen Vivir) interdisziplinär und jenseits der Grenzen der einzelnen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) geführt werden muss: Klima, Gesundheit, Teilhabe als eine Argumentations- und Handlungslinie für einen chancengleiche Entwicklung. Der gesellschaftspolitische Kontext ist der neoliberale Kapitalismus, dessen Auswüchse mitdiskutiert werden müssen. Denn Kapitalismus wird in der Klimakrise zum globalen Gesundheitsrisiko.

Die ausführliche Dokumentation der Veranstaltung “Land in Sicht II” mit den Beiträgen der Referentinnen und Referenten, Zusammenfassungen der Ergebnisse und Diskussionen sowie Impressionen können online abgerufen werden.

Hier der Beitrag Klimakrise wirkt sich drastisch auf die Gesundheit aus von einskommafünfgrad, die Plattform über Leben in der Klimakrise in der Mecklenburgischen Schweiz.

von Simone Hieber

Bürgersalon Resilienz #1

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12.06.2019

Das Resilienz-Konzept – für eine agile, robuste, zähe und tolerante Region. Resilienz wird definiert als die Kapazität einer Stadt, oder Region, um Störungen unbeschadet aufzufangen. Doch was bedeutet das für die Region Mecklenburgische Schweiz?

Die Bevölkerung wird hier in den nächsten Jahrzehnten nochmal um prognostiziert 20% zurückgehen, was Druck auf die Daseinsvorsorge bringt. Und das nächste trockene Jahr ist bereits spürbar. Welche neuen Strukturen brauchen wir im Zeitalter des Menschen (Anthropozän), in der sozioökonomische und erdsystemische Entwicklung in die Extreme weisen (Great Acceleration), weil der Mensch maßlos Ressourcen verbraucht? Welche lokalen Veränderungen müssen wir einfordern, damit wir als Region resilient sind?

Unser Gast Prof. Dr. Harald Kegler Ingenieur für Stadtplanung und Resilienz-Experte an der Universität Kassel erläuterte zunächst die Kriterien von Resilienz: Widerstandsfähigkeit, Verlässlichkeit (Reparaturfähigkeit durch Multifunktionalität), Redundanz (das Beispiel Brücke und Furt als zwei gangbare Alternativen) und Reaktionsschnelligkeit (Wille zur Veränderung).

In Bezug auf die Daseinsvorsorge kommen Modularität (gestaffelte Verteilung von Funktionen im Ländlichen Raum), Diversität (statt Monokultur, oder Monofunktionalität) und Kooperation (statt Konkurrenz) hinzu.

Die Vulnerabilität, also Verwundbarkeit von Infrastruktur ist dabei ein großes Problem. Die Lösung: Suche nach Alternativsystemen, Etablierung von Systemen, die leicht zu reparieren sind, Dopplung von Strukturen, Kombination verschiedener Strukturen. Dabei sei die Kombination aus Schaffung von Sicherheiten und die Möglichkeit von Entwicklungen für die Daseinsvorsorge zentral, damit eben jene Strukturen erhalten bleiben können, die derzeit mehr und mehr abgebaut werden.

Systemische Probleme sind nicht individuell lösbar. Deshalb spielt die Raumstruktur eine wichtige Rolle. Die Raumstruktur von Dörfern und Städten, die erhalten werden sollen. Das frühere Straßendorf mit resilienter Struktur und Multifunktionalität, ist zu einem autoorientierten Einfamilienhausgebiet und dadurch vulnerabel geworden. Gewachsene Infrastrukturen sind stabiler. Stabile Raumstrukturen werden von Gemeinschaften bewohnt (Wählergemeinschaften, Dorfgemeinschaften…), die schneller und flexibler handlungsfähig sind, als träge, bürokratische Verwaltungsapparate. Das müssen die Gemeinschaften lernen.

Und die Probleme sind weder ohne die Politik, noch ohne die Bürger lösbar. Lokale Bürger*innen und lokale, kommunale Politiker*innen müssen zusammenarbeiten, um sich gemeinsam einzustellen, auf das was kommt und sich umstellen zu können und anpassungsfähig zu sein.

Ein gutes Beispiel, wo eine resiliente Entwicklung  in der Politik ernst genommen wird: Miami Beach, eine Küstenstadt. Die Lage: Anstieg des Meeresspiegels. Die Aktualität: brisant. Einmal pro Woche wird eine Stadtratssitzung zur resilienten Anpassung der Stadt abgehalten. Die kommunale Politik stellt sich offensiv und öffentlich dem Thema. Sie stellen sich ehrlich ihrer „allgemeinen Ratlosigkeit“, die dadurch verstärkt wird, dass auf nationaler Ebene der Klimawandel geleugnet wird. Die Bürger*innen bringen ganz praktische Probleme ein, die in der Sitzung zu lösen versucht werden, z.B. vollgelaufene Keller eines Hotelbesitzers. Gemeinsam wird nach neuen Optionen und Lösungen gesucht. Es werden neue Pumpen ausprobiert, alternative Formen der Uferbefestigung getestet.

In der Diskussion dann die schnelle Übereinstimmung: Das Thema hat unbedingt mit uns, mit unserer Region, der Mecklenburgischen Schweiz  zu tun. Die Fragen, mit deren Auseinandersetzung ein Prozess für eine resiliente Region angestoßen werden kann:

  • Wie können Wissenschaftler*innen ihr Wissen in die Praxis bringen, damit eine kritische Auseinandersetzung damit stattfinden und eine Umsetzung in Gang gesetzt werden kann?
  • Ist Resilienz ein nachhaltiges Konzept?
  • Welche Rolle spielt direkte Mitbestimmung von Bürger*innen?
  • Wie kann man die breite Gesellschaft beteiligen? Welche Beteiligungsformate gibt es, muss es geben?
  • Braucht es Korrektive, die nationale Gesetzgebung lokal übersetzen?
  • Was bedroht uns, was betrifft uns?
  • Welche Veränderungen bringt der Klimawandel für meinen Garten, für meine Kommune?
  • Was sind die tatsächlichen Klimafolgen für unsere Region?
  • Was können wir konkret vereinbaren?
  • Ich bin Bürgermeister*in: Was kann ich machen?

Karnitzer Outback mit Naturpark-Ranger

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Jugendliche der binationalen deutsch-französischen Jugendbegegnung der Adolf-Reichwein-Schule aus Berlin und École de la Deuxième Chance Régionale de Nîmes waren auf dem Projekthof zu Gast. Gemeinsam mit dem Ranger des Naturparks Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See Rüdiger Sitte erkundeten wir die …

10.06.2019

Jugendliche der binationalen deutsch-französischen Jugendbegegnung der Adolf-Reichwein-Schule aus Berlin und École de la Deuxième Chance Régionale de Nîmes waren auf dem Projekthof zu Gast.

Gemeinsam mit dem Ranger des Naturparks Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See Rüdiger Sitte erkundeten wir die Natur um Karnitz herum. Wir wanderte über die Peene, in der Reusen befestigt waren, die der Naturpark zum Monitoring von Fischen und Amphibien nutzt – leider war kein Lurch darin.

Dann ging es durch den Wald und über einen Rundweg wieder zurück nach Karnitz. Schreiadler sahen wir in luftiger Höhe, Kraniche hörten wir und einen Specht. Ebenfalls in der Gegend heimisch sind Seeadler, Otter, Biber, Drosselrohrsänger, die wir aber leider nicht zu Gesicht bekamen.

Moore als Klimaschützer

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09.06.2019

Das Moor ist wertvolles Biotop. Das Moor ist (wenn es nass ist) Klimaschützer. Das Moor ist ein Assoziationsraum für Geschichten. Diese Vielfalt des Moores konnten eine Gruppe im Rahmen der Moorwoche am Freitag, 28. Juni bei einer Moorwanderung in den Gülitzer Waldmooren erleben.

Organisiert wurde die Wanderung vom Förderverein Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See und dem Projekthof Karnitz. Almut Mrotzek, Moorexpertin vom Greifswald Moor Centrum ließ uns an ihrem unfassenden Wissen teilhaben, während wir durch das Waldmoor wanderten. Ergänzt wurde sie durch Norbert Templin vom Förderverein.

Von der mittelalterlichen Burg, über die Herr Templin zu berichten wusste, zu kleineren trockenen und größeren nassen Moorflächen, bis zum Schwarzen See führte unsere 2,5-stündige Wanderung.

Literarisch umrahmt wurde das Wissen um das Moor durch Gedichte und Geschichten vom Moor, die an der mittelalterlichen Burg, am Schwarzen See und vor dem Abendessen auf dem Projekthof vorgetragen wurden.

Danach wussten wir, das Moor kann so einiges:

  • Klimaschutz und Artenerhalt: nasse Moore nehmen CO2 auf, entwässerte Moore stoßen hingegen unmengen an CO2 aus. Moore dienen als Wasserspeicher und sind natürlicher Hochwasserschutz. Und sie sind Heim für seltene Tier-und Pflanzenarten.
  • Erholungsraum: das Grün, die Ruhe, wir waren entspannt, als wir zum Abendessen auf den Projekthof fuhren.
  • Schutzfunktion: die Erbauer der mitterlalterlichen Burg haben sich den Standort mitten im Moor bewusst gewählt, um gegen Eindringlinge besser geschützt zu sein.
  • ästhetischer Raum: wir konnten es selbst erleben, wie das Licht, die Farben, die Geräusche des Moores uns einnahmen und Assoziationen freisetzten. Natürlich durfte die Phantasie einer Moorleiche nicht fehlen.

Gerade in Mecklenburg-Vorpommern sind trockengelegte Moore extreme Klimakiller, denn diese Moore sind hier die größten CO2-Emittenten noch vor Verkehr, Industrie und Gebäudeheizung.

Das Greifswald Moor Centrum hat die Initiative “Moor muss nass!” gestartet, um auf die Klimaschutz-Funktion von vernässten Mooren aufmerksam zu machen. Das Video zur Initiative ist hier zu sehen.

Hier geht es zum Bericht von Norbert Templin zur “Abendlichen Moorwanderung“.

Slow Food

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Bürgersalon mit Schüler*innen des Anthropozän-Schulprojektes und Sybille und Holger Lüers vom Slow Food-Convivium Mecklenburgische Seenplatte. Als Abschlussessen: Eine Pizza mit Wildkräutern. Alle Zutaten so nah wie möglich am Ort der Zubereitung gewachsen, also auf dem und um den Projekthof Karnitz …

04.06.2019

Bürgersalon mit Schüler*innen des Anthropozän-Schulprojektes und Sybille und Holger Lüers vom Slow Food-Convivium Mecklenburgische Seenplatte. Als Abschlussessen: Eine Pizza mit Wildkräutern. Alle Zutaten so nah wie möglich am Ort der Zubereitung gewachsen, also auf dem und um den Projekthof Karnitz.

Gundermann, Vogelmiere, Löwenzahn und Brennnessel aus dem Karnitzer Garten, Mehl des selbstgemachten Pizzateiges von der Altkalener Mühle. Unsere Inspiration: Slow Food, genussvolles und kulturvolles Essen, mit ausgewählten Zutaten aus der Region.

Am 19. Mai kamen Schüler*innen des Anthropozän-Schulprojektes auf dem Projekthof zusammen, um sich dem Endschliff ihrer Projekte zu widmen: Regalbau für regionale Produkte der MeckSchweizer, Anlegen eines Schulgartens auf dem Gelände des Fritz-Greve-Gymnasiums, Entwurf eines Plans für das Schülerrestaurant. Das Thema Ernährung im Anthropozän eint die drei Projekte. Wir wollten noch mehr über gutes Essen erfahren und luden Sybille Lüers, Conviviumleiterin des Conviviums Mecklenburgische Seenplatte und ihren Mann Holger Lüers, der ebenfalls bei der Initiative Slow Food aktiv ist, zu uns ein.

Slow Food bedeutet regionales Essen, das gesund ist und vor allem – gut schmeckt. Das heißt auch, mit den Zutaten und Rezepten zu experimentieren, Pflanzen und Tiere ganz zu verwenden, anstatt die vermeintlichen Filetstücke herauszugreifen, so die Hobbyköchin Sybille Lüers.

Und es bedeutet, einen natürlichen Umgang mit unseren Lebensmitteln zu pflegen. Warum scheuen wir uns davor, eine erlegte Gans in den Händen zu halten, oder ein Reh zu häuten, wenn sie doch nachher in unseren Mägen landen. Wir sammelten zumindest die Kräuter –  für viele noch ungeschmeckt –  für die Pizza selbst.

Slow Food hat in der Auseinandersetzung mit den Lebensmitteln, deren Herkunft, deren Erzeugung und Verarbeitung eine politische Botschaft: Wer für den guten Geschmack, für neue, intelligente Lebensmittel kämpft, schützt die biologische Vielfalt und kann damit eine Revolution auslösen (Carlo Petrini, Begründer der Slow Food-Bewegung).

Und nicht zuletzt: Das Kochen und Essen in Gemeinschaft – in unserer Kultur nicht (mehr) gerade fest verankert. Es muss deshalb bewusst dazu eingeladen werden, ja zelebriert werden. An unserem großen Holztisch vor dem Haus fanden die rund 30 Gäste Platz und tauschten sich über die experimentelle Pizza aus: Die Wildkräuter-Pizza war ein geschmackliches Erlebnis.

Schüler bauen Regional-Regale

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04.06.2019

Fast das ganze Schuljahr lang sägten, schliffen, bemalten, schraubten Schülerinnen und Schüler von der 9. bis zur 12. Klasse des Fritz Greve Gymnasiums an Brettern, Leisten und Balken um schließlich was herzustellen? Regale.

Na nicht solche von IKEA sondern ganz eigene, nämlich mit dem Stil der modernen Mecklenburgischen Schweiz – denken wir. Diese Regale haben einen ganz bestimmten Zweck: Sie sollen in Geschäften und Hotels stehen und die hier in der Region produzierten Güter, vor allem Nahrungs- und Genussmittel, vorstellen und zum Kauf anbieten. Wer weiß schon, was für gut schmeckende Würste, Pasten, Käsesorten, Konfitüren, Liköre und Soßen und so vieles andere hier in der Region zu finden sind. Der Projekthof Karnitz, der das Vorhaben mit Unterstützung von Martin Schmidt aus Altkalen durchführte, zieht seinen Hut vor den Schülern und bedankt sich sehr herzlich für diese professionelle handwerkliche Arbeit, die ja eine besondere Arbeit war. Sie war Arbeit, in der viele kleine Schaufenster entstanden – denn das sind die Regale – durch die wir und die Besucher der Region die Mecklenburgische Schweiz entdecken können.

Jugendliche zur Europawahl

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Die U18- Europawahl in Mecklenburg-Vorpommern war ein großer Erfolg. In insgesamt 23 Wahllokalen konnten Kinder und Jugendliche ihre Stimme abgeben – so wie in Malchin in der DOKE. Erstmals ist es gelungen, innerhalb eines jeden Landkreises und jeder kreisfreien Stadt …

15.05.2019
Die U18– Europawahl in Mecklenburg-Vorpommern war ein großer Erfolg. In insgesamt 23 Wahllokalen konnten Kinder und Jugendliche ihre Stimme abgeben – so wie in Malchin in der DOKE.

Erstmals ist es gelungen, innerhalb eines jeden Landkreises und jeder kreisfreien Stadt Wahlmöglichkeiten anzubieten. Das Ergebnis: Insgesamt in MV haben 1.562 junge Menschen den Weg zur Urne gefunden, in den vier Wahllokalen in Malchin, Demmin und Neubrandenburg (2) waren es 266 Kinder und Jugendliche.

Das Ergebnis im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte: Bündnis 90/Die Grünen 56 Stimmen, CDU 29, SPD 26, Tierschutzpartei 21, AFD 19, Die Partei 18, Die Piraten 18, NPD 17, Linke 15, FDP 15.

Beim diesjährigen Jugendkongress (JUKO), der alljährlich im Sommer und Herbst auf dem Projekthof stattfindet, werden Jugendliche sich mit den Themen politische Beteiligung, Europa, Demokratie in kreativer Art und Weise auseinandersetzen. Die Positionen der AfD und NPD stehen gegen eine offene und demokratische Gesellschaft. Um diesen Positionen entgegentreten zu können, kommen Jugendliche zusammen, die für mehr Demokratie und für eine diverse Gesellschaft einstehen. Eine Gesellschaft, welche sich weiterentwickeln muss, um auch in Zukunft lebenswert zu sein. Informationen zum JUKO folgen bald.

Über das Wahllokal in Malchin hat der Nordkurier am 20. Mai berichtet.

Mecklenburgische Schweiz als Natur- und Kulturraum

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Mit Aufruf der Initiative zur Stärkung regionaler Identität – Marke Mecklenburgische Schweiz trafen sich am 6. Mai regionale Akteure zu einem Sondierungsgespräch auf den Projekthof Karnitz.

09.05.2019

Nach Aufruf der Initiative zur Stärkung regionaler Identität – Marke Mecklenburgische Schweiz trafen sich am 6. Mai regionale Akteure zu einem Sondierungsgespräch auf den Projekthof Karnitz.

Vertreter*innen der Landkreise MSE und Rostock, Planungs- und Tourismusverbände, Kommunalvertreter*innen, Kirchengemeinden, Vertreter*innen von Museen und des Naturparks Mecklenburgische Schweiz kamen, um zu diskutieren: Ist es sinnvoll für die regionale Identität und Bindung, sich stärker auf die besondere Kulturlandschaft der Mecklenburgischen Schweiz zu besinnen?

In den nächsten Wochen wird ein Erstentwurf in einer öffentlichen Veranstaltung beraten werden.

Hier geht es zur Pressemitteilung.