09.05.201803.05.18 Karnitz, Neukalen und Neubrandenburg (MV)
Zu einer besonderen Veranstaltung luden die Vereine Projekthof Karnitz und der Kreisjugendring Mecklenburgische Seenplatte am 3. Mai ein: „Tag der Offenen Türen: Zukunftsregion Mecklenburgische Seenplatte“. Beide Vereine arbeiten mit Jugendlichen und Bürgern hin zu einer nachhaltigen, offenen Gesellschaft im Sinne der Agenda 2030. Seit zweieinhalb Jahren sind sie Teil des „Weltoffen, Solidarisch, Dialogisch“ Programm, das von der Stiftung Nord-Süd-Brücken getragen und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert wird.
Teilnehmende der ‚Tour’ waren Akteure der Zivilgesellschaft und der Politik. Sie kamen aus unserer Region, aus Berlin sowie Thüringen, um sich der Frage zu widmen: „Wie kann entwicklungspolitische Arbeit Umbrüche auf dem Land positiv gestalten?“
Einige Antworten waren in vier über den Projekthof Karnitz verteilten Stationen zu erfahren, an denen eine Auswahl der von den Vereinen durchgeführten Projekten vorgestellt wurde:
- Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)/Globales Lernen (experimentelles Schulforschungsprojekt ‚Anthropozän’ Fritz-Greve Gymnasium; Jugendkongress MV)
- Bürgerstiftung Zukunftsregion Malchin
- Interkulturelle und Entwicklungspolitische Bildung, Bsp. Schulprojekttage
- Integrations- und internationale Arbeit (u.a. interkulturelle Ferienfreizeiten, Kooperationsprojekte mit Chile).
Die Gäste bekamen einen Eindruck, wie die Arbeit der Vereine sowie das „Weltoffen, Solidarisch, Dialogisch“ Programm (WSD) in der Region und darüber hinaus wirkt. Uwe Flurschütz, Bildungsreferent für Nachhaltigkeit und Entwicklung, Arbeit und Leben Thüringen sagt dazu:
„Eure spannenden Projekte wurden plastisch und verständlich, dass fand ich gut. Ein paar Ideen habe ich mir auch geholt und werde vielleicht das eine oder andere hier adaptieren. Beeindruckt war ich von dem Anthropozän-Projekt an / mit der Schule, wie das große Thema heruntergebrochen wurde und praktische Umsetzung und Fortsetzung findet – Respekt.“
In der anschließenden Gesprächsrunde wurden Umbrüche diskutiert. Es ging um die Urbanisierung von Dörfern und die Perspektiven junger Menschen – sei es das Zurückkommen von MVlern aufs Land oder des Bleibens von Geflüchteten. Welche Anreize, Unterstützung, Arbeitsmöglichkeiten sind nötig und können gegeben werden? Da immer mehr öffentliche Räume verschwinden, brauchen wir Initiativen, die diese Räume ersetzen.
Offen gesprochen wurde auch über vorhandene bzw. fehlende Methoden (und Zeit), um Erfolg und Misserfolg der Bildungsarbeit und entwicklungspolitischer Arbeit zu dokumentieren– gerade in unserer ländlichen Region.
Abschließend besuchten wir die vom Kreisjugendring MSE konzipierte Ausstellung „Wenn aus Fremden Freunde werden“ in Neubrandenburg, in der Gesichter von Geflüchteten und Alteingesessenen zu einem gemeinsamen Portrait verschmelzen. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Oberbürgermeister Peter Modemann, sprach die Tour-Gruppe über Reichweite und Potenzial der Initiative.
Mit vielen Eindrücken und Gedanken wurden die Teilnehmenden mit der Überzeugung, dass die Arbeit handfest ist und in die Region hineinwirkt, verabschiedet. Deutlich wurden die über die letzten zwei Jahren gewachsenen Vernetzungsstrukturen, aber auch der Bedarf einer stärkeren Sichtbarmachung von Kooperationen und Projekten. Die Lokalpresse berichtet hier über die Veranstaltung.
Ausblick
Weitere Touren finden bis zum 05. Juli 2018 im Rahmen der Initiative Weltoffenheit und Solidarität im Osten on Tour in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen statt.
Kreisjugendring Mecklenburgische Seenplatte e. V.
Kontakt, Fragen und Anregungen: ribak [at] projekthof-karnitz [punkt] de
Projekthof Karnitz e.V., Karnitz 9, 17154 Neukalen