Das war schon ein tolles Event: Bei knapp 3 Grad Celsius im nassen Gras von Neukalen – am Ort: 53°49’45.4″N 12°46’14.7″E
Ich nehme an, von irgendeinem Dienst ebenfalls mit einer Kennzeichnung versehen worden zu sein – schlicht, weil ich ab 14:51:33 Uhr am 20. November 2024 dabei war. Meine Kennzeichnung könnte sein: 00m-a-kw.
Es ging um Klimaschutz. Es weiß ja jeder in Mecklenburg-Vorpommern, dass trockengelegte Moore Unmengen an CO2 ausstoßen, weil kohlenstoffhaltige Substanzen, wenn sie mit Sauerstoff (der Luft) zusammenkommen, oxidieren. Etwas schlicht Chemisches aus der 8.Klasse. Das also wissen die Menschen hier besser als die in Bayern – weil sie mehr Moor haben und helle (freie Flächen) sind.
Wenn das aufhören soll, und in Baku (COP 29) haben die das gesagt, was die EinwohnerInnen Mecklenburg-Vorpommerns schon immer sagen, dann muss man dem Luftsauerstoff untersagen, mit dem Kohlenstoff eine Beziehung zu beginnen. Nun ja, die hat wohl schon vor 200 Jahren begonnen, dauert schon längere Zeit an und muss schleunigst unterbunden werden!!
Wasser rauf – wie bei einem Brand!
Genau das war das Thema: Hat es Wirkung, wenn wir die trockenen Moore (sind ja keine Moore mehr) wieder nass machen, oder wenn wir nicht soviel Wasser aus den Poldern abschöpfen wie bislang? Wäre ja eine passable Lösung – bei den Dürren, Wasserfällen und Waldbränden in diesem Jahr, die eine nachweisliche Verwandtschaft mit dem Klimawandel, der eine Katastrophe für uns zu werden beginnt, haben.
„Das Pilotprojekt des Moorklimaschutz Projekt Entwicklers AECO im Polder Bauernhand bei Neukalen stellt das erste MoorFuturesflex-Projekt mit ex-post Verifizierung der Emissionsminderung auf Basis der MoorFuturesflex-Methodologie dar. Diese Methodologie wird parallel zum Projekt vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern und seinen Partnern entwickelt und knüpft an die erfolgreiche Umsetzung der „klassischen“ MoorFutures-Methodologie im Polder Kieve (2009-2012) an.
Das Projekt umfasst die Wiedervernässung des bislang entwässerten und extensiv landwirtschaftlich genutzten Polders Bauernhand durch eine Einschränkung des Schöpfwerksbetriebs, den Bau einer Staukaskade und den Rückbau von Gräben. Das Projektgebiet erstreckt sich über 108,9 ha und befindet sich westlich von Neukalen, nördlich der Teterower Peene in Mecklenburg-Vorpommern. Die erwartete Emissionsminderung beträgt jährlich ca. 550 t CO2-Äquivalente, bzw. ca. 8.800 t CO2-Äquivalente über die Projektlaufzeit von 16 Jahren. Die Ausgabe von Zertifikaten erfolgt nach einer externen Verifizierung am Ende einer Zertifizierungsperiode auf Grundlage der tatsächlich erreichten Emissionsminderung.“
Und in diesem Zusammenhang fand am 20.11.24 also die Performance statt, die zeigen sollte, dass auf dem Bauernland etwas geschieht, was da geschieht und wie sinnvoll dieses ist.
Dazu bohrten Männer Löcher in den Boden, der Ministeriale Dr. Permien schob ein Rohr nach, der Klimaschutzpreisträger Prof. Hans Joosten aß von Moorbodenproben – so wie man vielleicht Rohkostsalat ist.
Und so taten alle – auch der Moorbauer Henning Voigt – alles, was nötig ist, um Aufmerksamkeit zu erheischen. Die Klimaveränderungen, von denen wir wissen, weil wir sie zu spüren bekommen, allein reichen nicht.
Wir waren dabei, weil wir Moore und solche Shows mögen. Aber vor allem, weil wir z.Z. an künstlerischen Wanderungen mit Audiowalks und Instrumenten der Spaziergangsforschung arbeiten. Theater im Gelände sozusagen mit Zugang zur Vergangenheit und Zukunft gleichermaßen.
Kontakt
Joachim Borner, jborner@kmgne.de