31.07.2018
In kleiner Runde diskutierten die Teilnehmenden des Bürgersalons „Antirassismus als Überlebensstrategie“ fehlende Resonanz zu Themen des Diskussionspapiers der Stiftung Nord – Süd – Brücken ‘und friends’ – zu dessen Beitragenden auch der Projekthof Karnitz zählt. Fehlende Diskussionskultur bzw. eine Debatte, die ohne Respekt oder Argumentationsweisen nur im Netz stattfindet wurde bemängelt. Kontrovers wurde die im Papier geäusserte Situation der “Menschen im vernachlässigten ländlichen Raum” diskutiert:
- Zustimmung: Ja, Menschen im ländlichen Raum fühlen sich abgeschnitten und sind ärgerlich, dass Sinnvolles, wie öffentlicher Nahverkehr und ärztliche Versorgung nicht umgesetzt wird (und dass anderswo Geld aus dem Fenster geworfen wird: Bsp. BER, Stuttgart 21 etc.).
- Widerspruch: Nein, ländlicher Raum ist nicht abgehängt. Ländlicher Raum steht für Kreativität und Selbstorganisation.
Es gibt einen Konsens, dass beides zutrifft: kreative, selbstorgansierte sind einige wenige Macher aus der Notwendigkeit heraus, da Staat, Politik, Gesellschaft nicht funktionieren. Die ‚Abgehängten’ sind demnach v.a. Ärmere, Ältere etc.
Als Gestaltungsmöglichkeiten und Gelingensfaktoren zur Erreichung von Zielen wie Empathie, Solidarität und gesellschaftlicher Zusammenhalt werden neben der Bildungsarbeit, die als wichtigster Faktor angeführt wird (Entwicklungspolitische Bildung muss früh beginnen im Kindergarten und der Schule!), vor allem Kunst, Kreativität, Selbstorganisation, Zeit(geist) und das Schaffen von öffentlichen Raum genannt.
Als sehr wichtig wird empfunden, dass Bildungsveranstaltungen und Angebote für alle Altersgruppen kontinuierlich angeboten werden, damit die Menschen sich entscheiden können, ob sie teilnehmen möchten oder nicht. „Auch wenn (fast) keiner kommt, unterschwellig bekommen die Leute mit, dass es diese Veranstaltungen gibt.“