Ebenso wie im Garten werden in den Karnitzer Küchen gerne Themen verhandelt, in denen Natur und Kultur sich begegnen. Angekommen im Anthropozän, kommen bei Transformationsprozessen, gemeinläufig auch Kochen genannt, soziale, politische und ökologische Phänomene wie Klimawandel, Globalisierung, Migration, Kolonialisierung, Kapitalismus, aber auch sinnlich Erfahrbares, meist aus dem Garten, auf den Tisch. Und wir lernten, wie uns das Kochen verbindet: mit Pflanzen und Tieren, mit der Erde und den Bauern, unserer Geschichte und Kultur und natürlich mit den Menschen, mit denen und für die wir kochen und mit denen wir Tisch- und Esskulturen (wieder)erproben.
Diese Erfahrungen haben wir, nebst den allgemeinen Diskursen um die Philosophie des Essens sowie diverser Hypes in möglichst einfache kulinarische Regeln übersetzt:
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- – Hauptsächlich Pflanzen essen, ein bisschen Fleisch, und möglichst die ganze Pflanze und das ganze Tier
- – Statt industriellen Nahrungsmittelimitaten richtige Lebensmittel essen
- – Wenn möglich, bio und regional
- – Geschmacklich außergewöhnliches Gemüse und Obst alter, seltener und samenfester Sorten