Als Grenzgängerin im ehemaligen Zonenrandgebiet der bayerischen Rhön kurz vor dem geschichtsträchtigen Jahr 1968 geboren und groß geworden, machte ich Halt im damaligen Westberlin und auch mal kurz in Santiago de Chile. Mitte der 90-er Jahre in dem kleinen, fast verlassenem Ort Karnitz in der mecklenburgischen Schweiz gestrandet, war mir das Ende der 90-er Jahre verabschiedete Konzept der nachhaltigen Entwicklung einleuchtend, der Um- und Ausbau des alten Bauerngehöfts in Karnitz und seine Projekte folgten diesem.
Während ich diese Zeilen zu Beginn des neuen Jahrzehnts 2020 schreibe, im Zeitalter der Klimakrise, ist die Realität extrem, und die Vorzeichen sind nun, obgleich sie ähnlich erscheinen, völlig andere.
Jedoch gibt es keinen Grund, weder physikalisch, chemisch, technologisch, finanziell wie auch kulturell, das scharfe Ziel des Pariser Klimavertrags nicht halten zu können: Veränderung muss erfunden, erdacht, erbaut und erkämpft werden.
Um meinen Willen zwischen politischer Tatenlosigkeit und der Dauerapokalypse nicht zu zerreiben und den Widerspruch auszuhalten, ist mir Antonio Gramscis Aufforderung, den Pessimismus des Geistes und den Optimismus des Handelns zu vereinen, ein gutes Bindeglied für die Wirklichkeit.
Also, hilft es,
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mzienert@kmgne.de
Karnitz bedeutet für mich Veränderung. Hier ist immer was in Bewegung, immer im Prozess. Neue Erweiterungen oder Verschönerungen in Haus, Hof und Halle, die teils experimentellen Arbeiten im Garten (und nicht nur dort), das Zusehen, wie die Pflanzen wachsen und die Freude, wie wohl die Ernte wird und wozu man sie verarbeitet.
Lebensnah, direkt und demokratisch – Politik bietet uns die Möglichkeiten, selbst auf strukturell niedrigster Ebene beispielhafte Veränderungsprozesse im Sinne aller Bürgerinnen und Bürger zu gestalten.
Wie bringt man Menschen zusammen?